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Wenn du Amsterdam magst, wirst du Utrecht lieben!

Wenn du Amsterdam magst, wirst du Utrecht lieben!

Letztes Wochenende ging es für mich und Laura seit langem endlich mal wieder auf Reisen!

Mein Ziel lag dieses Mal wieder in Holland. Es ging allerdings nicht nach Amsterdam, sondern in eine noch etwas kleinere Stadt, die sehr an Amsterdam erinnert: Utrecht! Ich muss gestehen, ich kenne diese süße, kleine Stadt in Holland noch nicht sehr lang. Vielen, von denen ich davon erzählte, war Utrecht jedoch ein Begriff und ich erhielt durchweg nur positive Rückmeldungen. Die Beschreibung, die mir am meisten Lust auf die Stadt machte, war folgende: Utrecht ist wie Amsterdam, nur kleiner und schöner!

Amsterdam ist eine der schönsten Städte Europas, wie ich finde. Nach dieser Beschreibung war ich also Feuer und Flamme und konnte mein Wochenende in Utrecht gar nicht mehr abwarten! Im Folgenden werde ich euch von meinem kurzen Wochenende berichten.

Trajectum Lumen in Utrecht

Tag 1 – Freitag, 05.08.2016


Am Freitagnachmittag machten wir uns von Hamburg auf den Weg nach Amsterdam. Direkt nach Utrecht fliegen kann man nicht und mit dem Auto wäre es auch zu weit weg gewesen. Da haben es die Leute, die an der holländischen Grenze wohnen, schon etwas einfacher. Man kommt jedoch ganz bequem vom Amsterdamer Flughafen Schiphol mit dem Zug direkt nach Utrecht Centraal. Im Zug fuhren wir auch einmal durch Amsterdam durch. Es war so schönes Wetter und die niederländische Hauptstadt zeigte sich von ihrer besten Seite, sodass ich ganz verliebt Amsterdam und seinen süßen Häusern hinterher sah!

In Utrecht angekommen, fuhren wir erst einmal ins Hotel. So direkt nach dem Flug und mit dem ganzen Gepäck, schien uns das am sinnvollsten. Wir schliefen die zwei Nächte im Star Lodge*. Ein sehr hübsches, modernes Hotel, am Stadtrand von Utrecht. Das hört sich jetzt sehr außerhalb an, ist es aber gar nicht. Wir konnten uns Fahrräder ausleihen und da die Stadt nicht besonders groß ist, waren wir bereits nach zehn Minuten im Stadtzentrum. Im Allgemeinen würde ich euch raten, das Fahrrad in Utrecht zu nutzen. Die Busse fahren nicht bis in den Stadtkern und man ist meistens sogar länger mit dem Bus unterwegs, als mit dem Fahrrad. Genauso wie in Amsterdam finde ich auch in Utrecht Fahrrad fahren deutlich sinnvoller.

Restaurant Pickles in Utrecht

Es war schon später Nachmittag, als wir dann endlich Utrecht genauer besichtigen konnten. Im Stadtzentrum sah man gleich, wie ähnlich Utrecht Amsterdam ist. Die gleichen süßen Grachten, die gleichen schönen Häuser. Ich fühlte man sofort wohl in Utrecht!
Unsere Mägen knurrten allerdings schon ziemlich gewaltig. Deshalb entschieden wir uns, Burger bei Firma Pickles Burgers & Wines* zu essen. Ein kleines Lokal in einer sehr schmalen Seitenstraße. Es ist unglaublich voll gewesen, es wurde aber auch sehr schnell wieder ein Tisch frei. Wir warteten keine fünf Minuten, bis wir einen Tisch bekamen. Für Weinliebhaber ist das Restaurant auch etwas, denn es gibt dort eine große Auswahl an den unterschiedlichsten Weinen. Das Essen war wirklich sehr lecker. Wer also auf Burger steht, sollte da unbedingt mal vorbeischauen. Wir saßen fast bis zur Dämmerung in dem Lokal, da wir danach zum Trajectum Lumen gehen wollten.

Trajectum Lumen in Utrecht

Trajectum Lumen ist eine Lichtroute, die durch Utrecht führt und auf der man Lichtkonstellationen nationaler und internationaler Künstlern begegnet. Diese können beispielsweise beleuchtete Grachten, Tunnel oder Lichtspiele auf dem Boden sein. Auf der Route kommt man auch am Dom von Utrecht vorbei, der ebenfalls speziell beleuchtet ist. Leuchtpfeile auf dem Boden weisen einem den Weg und man lernt Utrecht auf eine ganz andere Art und Weise kennen. Ich fand die Tour ziemlich cool und sie ist komplett kostenlos, außer man nimmt an einer speziellen Führung teil. Es gibt auch einen Flyer, auf dem die Route eingezeichnet ist, mit einer kleinen Beschreibung an jedem Punkt. Allerdings ist diese nur auf Holländisch oder Englisch. Um 24 Uhr werden alle Lichter gelöscht.

Trajectum Lumen in Utrecht

Trajectum Lumen in Utrecht

Dom in Utrecht

Trajectum Lumen in Utrecht

Tag 2 – Samstag, 06.08.2016


Am nächsten Tag stand viel auf dem Programm. Beim Frühstücken sahen die Aussichten allerdings nicht so rosig aus. Es schüttete aus Eimern und wir dachten schon, wir müssten einige Punkte ausfallen lassen, da diese draußen stattfanden. Als es sich etwas beruhigt hatte, ergriffen wir die Chance und machten uns auf dem Weg zum Blumenmarkt Janskerhof.

Ich war schon immer von der Beziehung der Holländer zu ihren Blumen begeistert. Immer wenn ich auf einem Blumenmarkt in den Niederlanden bin, denke ich mir nur, dass sich die deutschen Märkte davon eine Scheibe abschneiden könnten. Hier findet man wirklich wunderschöne Sträuße und es ist so schade gewesen, dass ich keinen davon kaufen konnte. Das sind auch nicht kleine Sträußchen, wie die Deutschen sie sich eben ab und zu mal kauft. Diese Sträuße, die sich die Holländer auf den Tisch stellen, sind schon eine Nummer größer.

Besonders schön anzusehen ist, wie danach die Leute sich auf ihren Fahrrädern oder zu Fuß nach Hause begaben und diesen riesigen Strauß, eingerollt in Papier, nach Hause trugen. Das ist eine Blumen-Kultur, die ich gerne auch so in Deutschland erleben würde!

Wer ein Fan von Blumen ist, sollte diesen Markt nicht auslassen!

Janskerkhof Blumenmarkt in Utrecht

Janskerkhof Blumenmarkt in Utrecht

Janskerkhof Blumenmarkt in Utrecht

Janskerkhof Blumenmarkt in Utrecht

Grachten und Fahrräder in Utrecht

Das Wetter konnte sich noch immer nicht so ganz entscheiden, doch das sollte uns bei unserem nächsten Punkt nicht weiter stören! Unser nächster Ort lag dort, wo man sich nicht für das Wetter interessieren brauch: Unter der Erde.
Das DOMunder* gewährt euch einen Blick in die Unterwelt von Utrecht. Wer gerne auf eine andere Weise, mehr über die wirklich sehr interessante Geschichte von Utrecht erfahren will, sollte sich DOMunder nicht entgehen lassen. Nirgendwo sonst ist man den Exponaten der Archäologen so nahe, wie hier. Diese haben so viele Zeugnisse aus so vielen verschiedenen Epochen gefunden, wie an keinem anderen Ort in der Niederlande. Seit 2014 sind die bisherigen Funde für die Öffentlichkeit zugänglich und bis jetzt ist noch nicht alles gefunden.

Vor allem ist das Konzept dahinter schön. Alle Geschichtsmuffel, die jetzt schon fast abschalten: Aufgepasst! Jeder bekommt eine interaktive Taschenlampe, mit der man zwischen den Grabstätten nach kleinen Mikrochips suchen muss. Wenn man diese mit der Taschenlampe anleuchtet, ertönt über den angeschlossenen Kopfhörer eine Stimme, die mehr zu diesem speziellen Fund erzählt, an dem sich der Mikrochip befindet. Man geht also wortwörtlich auf die Suche nach “Schätzen”. Zudem werden zwischendurch kurze Videoclips auf Leinwänden eingespielt, die dich noch mehr in die Geschichte Utrechts hineinziehen!

Eine absolute Empfehlung von mir!

DOMunder in Utrecht

DOMunder in Utrecht

Als ob wir es so bestellt hätte, war das Wetter wundervoll, als wir aus dem Untergrund wieder nach oben kamen. Es war sogar richtig warm. So tief unter der Erde ist es doch schon ein paar Grad kälter.

Vom Untergrund ging es nun aufs Wasser. Wir machten eine zweistündige Kanutour* auf den Grachten von Utrecht und erlebten es dadurch wieder von einer ganz anderen Perspektive! Nach einer kurzen Einweisung ging es direkt aufs Wasser. Zuerst fuhren wir durch das Stadtzentrum, doch irgendwann wurde der Trubel immer weniger und wir lernten auch die ruhige, intimere Seite von Utrecht kennen. Wir fuhren an vielen Grundstücken vorbei, die einen privaten Steg zu den Grachten hatten (so ein Grundstück würde ich auch nehmen!) und es war unglaublich idyllisch. Im Video, das ich später noch veröffentliche, werdet ihr noch mehr Eindrücke von der Kanufahrt sehen. Ich habe mich nicht getraut, meine Spiegelreflexkamera auf dem Wasser rauszuholen.

So schön es auch war, am Ende spürte ich es dann doch ganz schön in meinen Armen. Trotzdem ist so eine Fahrt auf den Grachten unglaublich toll. Wenn man es entspannter haben will, kann man auch auf einem Motorboot picknicken oder mit einem Tretboot fahren.

Kanufahrt auf den Grachten in Utrecht

Grachten in Utrecht

Auch an diesem Tag warteten wie wieder auf die Dämmerung, weshalb es endlich mal an der Zeit war, etwas zu essen. Deshalb gingen wir nach dem Kanufahren direkt in das Restaurant De Zakkendrager*.

Wenn man das Restaurant betritt, scheint es zuerst etwas altmodisch, denn die Einrichtung im Vorraum ist etwas traditioneller. Wir wurden jedoch an einen Tisch im hinteren Bereich geführt, der ganz anders aussah. Es war hier alle sehr viel verträumter mit verschnörkelten Trennwänden und Lichterketten. Zudem blickte man dort durch groß geschnittene Fenster auf eigenen Garten. Habt ihr den Film Das Schicksal ist ein mieser Verräter gesehen? Wenn ja, könnt ihr euch sicher an die Szene erinnern, in der Hazel und Gus in dem schicken Restaurant speisen, in das sie vom Autor eingeladen wurden. Meiner Meinung nach ist das Restaurant De Zakkendrager die Antwort von Utrecht auf dieses Restaurant! Ja wirklich, so schön war es dort!

Wir genossen ein unglaublich gutes drei-Gänge-Menü, wobei die Zeit so schnell rannte, sodass wir volle zwei Stunden in dem Restaurant verbrachten. Zum Glück ist in Utrecht alles nicht so weit voneinander entfernt! Wir schafften es gerade so pünktlich zum nächsten Ereignis.

Dessert im Restaurant De Zakkendrager in Utrecht

Nachdem wir an diesem Tag schon Utrecht von unten betrachten durften, ging es nun nach oben und zwar ganz nach oben: Auf den Utrechter Dom.

Der Domturm* ist mit 112 Metern der höchste des Landes. Wir nahmen an einer speziellen Tour teil, für welche man sich anmelden muss. Wir liefen 465 Stufen nach ganz oben hoch, um uns den Sonnenuntergang von einem ganz besonderen Aussichtspunkt ansehen zu können. Von diesem Punkt kann man sogar die Kirchtürme von Amsterdam sehen.

Beim Erklimmen gibt es natürlich immer wieder Pausen, da es mehrere Stockwerke im Dom gibt. Unter anderem kommt man auch in den Glockenturm. Die Glocken erklingen jede Viertelstunde, wobei immer kurze Musikstücke gespielt werden. Diese Stücke ändern sich jeden Monat und sind manchmal auf ein bestimmtes Ergebnis bezogen. Beispielsweise wurden nach dem Tod von David Bowie, eine Woche lang Melodien von seinen Songs nachgespielt.

Der Ausblick ist zwar wunderschön, aber es ist nichts für Leute mit Höhen- oder Platzangst. Je weiter man hoch geht, desto enger wird es auch.

Dom Ausblick über Utrecht

Dom Glocken in Utrecht

Dom Ausblick über Utrecht

Tag 3 – Sonntag, 07.08.2016


Nach dem der Samstag so ereignisreich war, sollte der Sonntag etwas entspannter laufen. Nach dem Frühstück besuchten wir daher als erstes den Botanischen Garten* von Utrecht, der von der Universität Utrecht geführt wird. Ich liebe botanische Gärten! Irgendwie finde ich es entspannend, sie zu besichtigen und mir die Pflanzen und Tiere anzusehen. Der Garten liegt etwas am Rand von Utrecht, ist aber ein Besuch wert, wenn ihr ebenfalls botanische Gärten mögt. Kleines Manko: Alle Beschreibungen, Flyer und Beschriftungen sind nur auf Holländisch.

Leider fing es dann wieder an zu regnen, weshalb wir nicht lange dortbleiben konnten und wir uns auf in die Innenstadt machten.

Botanischer Garten in Utrecht

Botanischer Garten in Utrecht

Botanischer Garten in Utrecht

Botanischer Garten in Utrecht

Botanischer Garten in Utrecht

Mittagszeit! Nachdem unser Programm am Vortag so vollgepackt war, hatten wir am Sonntag auch mal Zeit, etwas zum Mittag zu essen – und das an einem ganz besonderen Ort! Das Belgisch Bier Café Olivier* ist eine umgebaute, ehemalige Kirche. Ja, wirklich! Von außen ist das nicht wirklich erkennbar, doch innen sieht man dies ganz deutlich.

Neben leckeren Snacks wie Sandwichs, Toasts und Suppen, bekommt man auch eine große Auswahl der unterschiedlichsten Biersorten. Außerdem lebt eine kleine Katze in der ehemaligen Kirche, die gerne und ohne Angst zwischen den Besuchern und Tischen umherläuft oder sich auf den freien Platz neben dich setzt, um ein Nickerchen zu machen! Außerdem hat man die Auswahl an vielen Brett- und Gesellschaftsspielen, die man sich dort kostenlos ausleihen und an seinem Tisch spielen kann. Ein etwas verrückter, aber cooler Ort!

Botanischer Garten in Utrecht

Auch wenn wir nicht so viel an diesem Tag geplant hatten, verging die Zeit auch hier wie im Flug. Dabei hatten wir noch einen Punkt auf der Liste und zwar das Centraal Museum Utrecht*. Leider hatten wir im Endeffekt nur knapp eine Stunde, um uns das Museum von innen anzusehen, denn es schloss bereits um 17 Uhr. Viel zu wenig Zeit, um alles genau zu besichtigen. Ich kann euch also nur von meinem oberflächlichen, ersten Eindruck erzählen, der gut war. Das Museum ist sicher etwas für Kunstliebhaber. Leider kann ich euch aber nicht von meiner Lieblingsabteilung oder Ausstellungsstück berichten.

Grachten in Utrecht

Es war ein ereignisreiches Wochenende und ich werde Utrecht in positiver Erinnerung behalten. Es ist wirklich wunderschön dort. Wenn ihr Amsterdam schon kennt, würde ich euch Utrecht wärmstens ans Herz legen! Auch hier kann man sehr viel sehen und erleben, wie ich euch in diesem Blogpost zeigen konnte.

Bis dann. Eure Laura

* Ich wurde von Toerisme Utrecht und vom niederländischen Büro für Tourismus & Convention für drei Tage nach Utrecht eingeladen, wobei meine Kosten übernommen wurden. Meine Meinung über Utrecht ist trotzdem meine eigene.

Alex
Alex ist seit 2015 als Reiseblogger unterwegs. Ursprünglich kommt er aus der Luftfahrttechnik und hat seine Liebe zu fernen Ländern und unbekannten Kulturen schon früh entdeckt. Er liebt es, mit seiner Drohne die Welt aus einer ganz eigenen Perspektive zu entdecken.